für das Forum zurechtgebastelt.
Viel Spass damit
Peter Lustig hat geschrieben:
Die Idee für eine Woche „auszubrechen“ wurde eher aus der Not geboren. Wir
standen vor der Wahl; entweder Rumänien oder Tunesien. Die Wahl fiel auf das
für uns noch unbekannteTunesien. Als kleines Trostpflaster für den ausgefallenen
Rumänien-Urlaub planten wir einen Kurz-Trip, Hauptsache mal raus... Die Wahl fiel
auf die Nordschweiz mit angehängtem Schlenker durch die südlich der Vogesen lie-
genden Wälder Frankreichs. Das klingt nun eher nach Rentnerausflug als nach Aben-
teuerurlaub der Extraklasse. So waren unsere Erwartungen auch nicht sonderlich hoch
geschraubt. Umso größer die Überraschung – selbst in der dicht besiedelten und regle-
mentierten Schweiz findet man schöne Übernachtungsplätze in freier Wildbahn, von der
gigantischen Landschaft ganz zu schweigen. Überall in der Schweiz fällt auch die
große Freundlichkeit auf – echt nett, die Schweizer! Dass in den französischen Wäldern
noch gut „offroaden“ ist, war uns bekannt und wir wurden auch nicht enttäuscht.
Der PINZ-gemäße Abschluss fand auf dem Offroadgelände in Saverne statt...
Hier ist all das zu sehen, was man für eine Reiseplanung braucht... Vorneweg die
Idee (in meinem Kopf), dann einen Globus um sich in der Welt zu orientieren,
einen PINZ um überall hinzukommen (symbolisch auf dem Bildschirm), eine Brille
für den Durchblick, ein Taschenrechner für das Zusammenzählen der Ausgaben und
ein PC – letzterer vor allem wegen des zugesagten Berichts fürs Forum. Absolut
unentbehrlich für das Unterfangen ist dann noch „die allerbeste und stets
unerschütterliche Reisebegleiterin“ - sie hat dieses Foto gemacht und ist somit
indirekt auch abgebildet. Es kann also losgehen;
Unser erster Aufenthalt war Lindau. Eine kleine aber sehr schöne Stadt – sollte man
nicht „links liegen lassen“. Aber das gilt schließlich für die ganze Bodenseeregion...
Lindaus Hafen mit dem bekannten Leuchtturm. Das Wetter ist nicht so toll aber das
Stimmungs-Barometer steht auf „Urlaub“.
Nachdem wir uns durch den Dauerstau in Bregenz durchgekämpft hatten ging es schnell
„Bergauf“ und die ersehnte Ruhe machte sich breit.
Gemütlich schlängeln wir uns durch die schöne Landschaft. Der Abend naht - wo finden
wir einen ansprechenden Übernachtungsplatz? Diesbezüglich sind wir auch noch recht Anspruchsvoll...
Irgendwie haben Marga und ich immer Glück. Direkt am Fluss finden wir einen kleinen
Weg, der dazu noch direkt am Fluss endet. Schnell erklären wir dieses Gebiet für
besetzt und zünden unser Lagerfeuer an. Das Wetter ist immer noch bescheiden –
einziger Trost ist; es kann nur besser werden. ...und wo viel Qualm ist sind wenig Mücken!
Noch sind wir nicht in den hohen Bergen, die Landschaft ist aber sehr schön und lieblich.
Die alten Gehöfte gliedern sich völlig harmonisch in die Landschaft ein.
Wir haben den „Vierwaldstädter See“ erreicht. Von den Bergen weht ein frischer Wind
aber das kann die beeindruckende Aussicht nicht schmälern.
Ein letzter Blick zurück auf den See
Die Berge werden wieder höher. Unsere geplante Reiseroute muss geändert werden,
die Polizei lässt uns wegen div. Passsperrungen nicht weiterfahren. Wir kehren um...
Finden irgendwann eine kleine Nebenstrecke. Auch nicht schlecht...
Es ist mal wieder eine Pause angesagt... Hier ist es nicht warm, dafür aber schön.
Man kann eben nicht immer alles haben...
Bergimpressionen
Hier hatte Marga mal wieder den richtigen Riecher – sogar die Sonne scheint.
Wo werden wir diese Nacht schlafen? Es findet sich gerade zur rechten Zeit
wieder ein Fluss und wieder eine PINZ-gerechte Sackgasse. Besser können wir
es mal wieder nicht treffen.
Wir pirschen uns langsam an Frankreich heran – wenn die Pässe doch schon offen
wären... Uns faszinieren immer wieder die vielen Seen mit dem herrlichen türkisblauen Wasser.
Wir wollen unser Glück versuchen und einen winzigen Pass trotzt Sperrung überqueren.
Hier sieht es noch sehr friedlich aus...
Bevor wir „ins ewige Eis“ geraten steht erst mal wieder eine (Kaffee?)-Pause an. Sind
eine private Straße, die zu einem Bauernhof führt, hereingefahren. Irgendwann kommt
ein Auto und hält an. Es ist der Bauer – was wird er sagen? Er fragt freundlich in
seinem schwyzer Deutsch, ob wir ihm von unserem Frühstück etwas übrig gelassen haben.
Echt nett die Schweizer...
Wir gewinnen an Höhenmeter... Was erwartet uns ganz oben? Kommen wir durch oder
müssen wir die ganze Strecke wieder zurückfahren?
Der Scheitelpunkt ist erreicht. Abgesehen von einigen Schneeverwehungen
und herabgestürzten Felsbrocken gab es keine Schwierigkeiten. Die Sperrung war
wohl eher aus Gründen der Sicherheit (Steinschlag) verhängt worden. Auf dem Weg
ins Tal treffen wir wieder auf andere Fahrzeuge – aber keiner fragt, was wir hier zu
suchen haben. ...echt nett, die Schweizer.
Die tausend Kehren stecken uns in den Knochen und ein Übernachtungsplatz muss
her... Man mag es uns nicht abkaufen – aber wir finden auch dieses Mal ein super
Flussbett und nach einem kleinen „nassen Abstecher“ abseits der Strasse schlagen
wir unser Camp auf einer Sandbank mitten im Fluss auf. (Ja, ja, gefährlich und so...
aber echt toll)
Ein Lagerfeuer gehört zum Ü-Platz einfach dazu... Schwemmholz findet sich genügend
und eine Sandbank ist eindeutig nicht feuergefährdet....
Natürlich haben wir, wenn es sich ergab, auch Städte besucht. Hätte es den PINZ zu
Wilhelm Tells Zeiten schon gegeben – er hätte bestimmt einen gehabt. Kurz vor der französischen
Grenze entdecken wir eine direkt am Neustädter-See gelegene bezaubernde Kleinstadt.
Von der Stadtmauer hat man einen schönen Blick über den See. Irgendwo, dort hinter den
sieben Bergen, liegt Frankreich mit seinen Wäldern.
Unsere letzte Rast vor der Grenze – natürlich haben wir uns dafür einen Fluss ausgesucht.
Nach einem problemlosen Grenzübertritt (trotz unserer Ersatzkanister) sind wir nun
in Frankreich. Echt nett die Franzosen... Machen immer wieder Abstecher in die Wäl-
der hinein. Irgendwo kommt man immer wieder heraus – ab und zu mussten wir aller-
dings auch umkehren, da die Wege im „Nirgendwo“ aufhörten.
Wir genießen den Sonnenschein – nach so vielen Tagen des „Grau in Grau“ haben wird
uns das auch redlich verdient.
Es wäre doch gelacht, wenn wir nicht auch in Frankreich einen schönen Fluss finden
würden, oder? Haben aber hier kein Lager aufgeschlagen – es war noch zu früh am
Tag. ...und gezündelt habe ich hier ausnahmsweise auch nicht!
Unser Übernachtungsplatz mit Talblick – direkt um uns herum liegt der Wald... Während
wir die Stille und die Fernsicht genießen knackt es plötzlich im Unterholz.
Eine Wild-schweinfamilie mit putzigen Frischlingen taucht auf. Es war faszinierend diese Urviecher
so ausgiebig direkt vor unserer „Nase“ beobachten zu können. Bei einem späteren Spaziergang durch
den Wald lief uns noch ein aufgeregter Eber über den Weg und ein Reh mit seinen Kitzen sagte uns
noch „gute Nacht“.
Die Wälder haben uns wieder... Wir nähern uns den Vogesen und halten Ausschau
nach einem Übernachtungsplatz.
Führt dieser Pfad zu unserem Lagerplatz?
Na, also! Zwar eine Lagerstätte ohne Fluss – dafür sind wir wieder völlig ungestört.
Wenn schon kein Fluss - ein See tut es auch...
Haben die Vogesen erreicht – das erklärt wohl auch die plötzlich so zahlreich vorhande-
nen Verbotsschilder und Wanderwege. Fahren über kleinste, wildromantische Sträßchen
immer weiter nach Norden. Nach jeder Kurve ergibt sich ein neuer wunderschöner Ausblick.
Es herrscht kaum Verkehr, mal von den Mopped-Fahrern abgesehen. Wir wollen am Abend Saverne erreichen...
Nach einer beeindruckenden Fahrt durch die Vogesen haben wir Saverne erreicht.
Aber wo ist dieser „vermaledeite Übungsplatz“? Als wir nach längerer Irrfahrt leicht
genervt am Straßenrand halten, kommt ein französiches Ehepaar auf uns zu und fragt,
ob sie behilflich sein können. Kurz entschlossen fordern sie uns auf ihnen zu folgen.
Direkt am Fahrgelände haben sie uns abgesetzt – echt nett die Franzosen... Zusammen
mit dem Fahrer des HDJ 61 bin ich etwas übers Gelände gefahren. Gerade für den
PINZ sind einige spannende Passagen vorhanden. Alles in allem ist man aber schnell
durch, finde ich. Hatten zwar für eine Übernachtung bezahlt, entschließen uns aber dann
doch noch die Heimfahrt direkt anzutreten.
Nach einer Woche mit vielen, vielen Eindrücken und mit 1500 km mehr auf dem Tacho erreichen
wir müde aber glücklich wieder unseren Ausgangsort...