Entkoppelung der Vergaser
Verfasst: Mo Mär 12, 2012 6:09
Wir haben einen neuen Pingzauerfahrer im Klub und der hat sich früher beruflich mit Vergasern und deren Theorie beschäftigt. Von ihm ist der theortische Unterbau und auch die erste praktische Umsetzung dieser Modifizierung (dies zur Klarstellung, ich will mich nicht mit fremden Federn schmücken). Mir war die originale Luftführung schon immer suspekt, aber mangels entsprechender Ausbildung hatte ich mich nie darüber getraut, das zu ändern. Bei allen größeren Benzinmotoren (ausser den "Rennversionen") wird die Versorgung mit Gemisch im oberen Drehzahlband eher durch einen Registervergaser erreicht, im niedertourigen Bereich arbeitet nur die erste Stufe, was eine ausreichende Gasströmung und damit eine gute Verwirbelung des Gemisches gewährleistet.
Der Pinzgauer neigt beim Beschleunigen zum Verschlucken, der gewiefte Pingauerfahrer steigt beim Beschleunigen - vor allem aus dem Stand, schon 1 x vorher kurz aufs Gas und fährt erst mit dem 2. Gasstoß weg. Bei mir war das mittlerweile schon so eingeübt, dass ich es schon gar nicht mehr bemerkt habe.
Die Vergaseranlage des Pinzgauer hat 2 Querverbindungen zwischen den einzelnen Vergasern. Diese Verbindungen können nun in der Theorie Probleme in einem Vergaser etwas ausgleichen, zum Anderen bringen sie aber extrem viel Unruhe in die Luftsäule und vermindern speziell im Leerlaufbereich, wenn der Luftstrom ohnehin träge ist, die Luftgeschwindigkeit und damit die Verwirbelung des Benzins. Ein zweites Problem ist die Anordnung der Einspritzröhre der Beschleunigerpumpe - in der originalen Stellung spritzt diese auf die Drosselklappe in der Nähe der Welle.
Ich habe nun 3 Veränderungen vorgenommen:
1.) Die Röhrchen der Beschleunigereinspritzung wird vorsichtig etwas nach unten gebogen, bis der Strahl genau auf den Spalt zw. Drosselklappe und Vergaserkonus (-wand) zielt. Damit wird eine raschere Verfügbarkeit der eingespritzen Zusatzbenzinmenge erreicht. (Man kann das Röhrchen auch von der re. Seite des Vergasers herausschrauben und eine Bohrung nahe der Vergaserwand setzen und die originale Bohrung zulöten).
2.) Im Vergaserunterteil (dem Teil mit der Drosselklappe) ist eine Querverbindung an der Einmündung des Choke-Stroms ausgefräst, diese habe ich mit einer Scheidewand aus 5 mm Dichtungsgummi versehen (ist halt eine ziemliche Spielerei, bis das passt und einigermaßen dicht ist), in der ersten Version wurde es mit Flüssigmetall zugeklebt und dann mit neuen getrennten Bohrungen für den Chocke versehen. Mit etwas Futzelei gehen sich da 6 mm Durchmesser für die Bohrungen aus.
3.) Die Querverbindung im Krümmer (beim Ansatz des Verbindungsschlauches) wurde mit Flüssigmetall verschlossen.
Erfolg der Operation: Das "Verschlucken" beim Beschleunigen entfällt, man kann auch im absolut untertourigen Bereich linear beschleunigen. Und man kann die Vergaser feiner einstellen, leicht zu überprüfen durch den Drehzahlabfall beim Abziehen der Stecker der Abschaltventile (sollte bei jedem Vergaser gleich sein).
Ich hoffe, Euch nicht zu lange beansprucht zu haben.
Und für alle Puristen: ist ein Vorschlag und Bericht, keiner muss es machen
Liebe Grüße aus Graz!
Der Pinzgauer neigt beim Beschleunigen zum Verschlucken, der gewiefte Pingauerfahrer steigt beim Beschleunigen - vor allem aus dem Stand, schon 1 x vorher kurz aufs Gas und fährt erst mit dem 2. Gasstoß weg. Bei mir war das mittlerweile schon so eingeübt, dass ich es schon gar nicht mehr bemerkt habe.
Die Vergaseranlage des Pinzgauer hat 2 Querverbindungen zwischen den einzelnen Vergasern. Diese Verbindungen können nun in der Theorie Probleme in einem Vergaser etwas ausgleichen, zum Anderen bringen sie aber extrem viel Unruhe in die Luftsäule und vermindern speziell im Leerlaufbereich, wenn der Luftstrom ohnehin träge ist, die Luftgeschwindigkeit und damit die Verwirbelung des Benzins. Ein zweites Problem ist die Anordnung der Einspritzröhre der Beschleunigerpumpe - in der originalen Stellung spritzt diese auf die Drosselklappe in der Nähe der Welle.
Ich habe nun 3 Veränderungen vorgenommen:
1.) Die Röhrchen der Beschleunigereinspritzung wird vorsichtig etwas nach unten gebogen, bis der Strahl genau auf den Spalt zw. Drosselklappe und Vergaserkonus (-wand) zielt. Damit wird eine raschere Verfügbarkeit der eingespritzen Zusatzbenzinmenge erreicht. (Man kann das Röhrchen auch von der re. Seite des Vergasers herausschrauben und eine Bohrung nahe der Vergaserwand setzen und die originale Bohrung zulöten).
2.) Im Vergaserunterteil (dem Teil mit der Drosselklappe) ist eine Querverbindung an der Einmündung des Choke-Stroms ausgefräst, diese habe ich mit einer Scheidewand aus 5 mm Dichtungsgummi versehen (ist halt eine ziemliche Spielerei, bis das passt und einigermaßen dicht ist), in der ersten Version wurde es mit Flüssigmetall zugeklebt und dann mit neuen getrennten Bohrungen für den Chocke versehen. Mit etwas Futzelei gehen sich da 6 mm Durchmesser für die Bohrungen aus.
3.) Die Querverbindung im Krümmer (beim Ansatz des Verbindungsschlauches) wurde mit Flüssigmetall verschlossen.
Erfolg der Operation: Das "Verschlucken" beim Beschleunigen entfällt, man kann auch im absolut untertourigen Bereich linear beschleunigen. Und man kann die Vergaser feiner einstellen, leicht zu überprüfen durch den Drehzahlabfall beim Abziehen der Stecker der Abschaltventile (sollte bei jedem Vergaser gleich sein).
Ich hoffe, Euch nicht zu lange beansprucht zu haben.
Und für alle Puristen: ist ein Vorschlag und Bericht, keiner muss es machen
Liebe Grüße aus Graz!