Hallo Zusammen,
@Alpenpinzi, ja da hast du was schönes erlebt... ich weiss wie Eng der Gotthardtunnel ist, war dort drinnen einmal mit einem ganzen Reisebus stehen geblieben.......
sind schöne Momente, die vergisst man nie...
Trotz meines Abschlusses als Mechaniker, kann ich nicht sagen, was bei dir zum Absterben des Motors führte, nur Vermuten. In der Aviatik und in der höheren Fachprüfung haben wird das Thema mal näher behandelt.
Wer Zeit und Interesse hat, kann die nachfolgenden Texte gerne mal durchlesen. Ich hoffe ich habe Sachgerecht und auch technisch richtig Verfasst, ansonsten korrigiert mich bitte!
Vergasergrundlage:
Um einen Motor zu betreiben muss die Ansaugluft mit Benzin angereichert werden, um daraus ein brennfähiges Gemisch zu bilden.
Dies wird erreicht durch den sogenannten Venturieffekt, welches nichts anderes ist als eine Verengung im Ansaugkanal. Wird diese Verengung wieder auf die ursprüngliche Grösse gebracht, entsteht so ein Unterdruck, welcher das Benzin mitreist.
Physikalische Grundlage:
Jede Druckabnahme ist mit einer Temperaturabnahme verbunden.
Vielleicht habt Ihr auch schon mal die Luft in den Rädern durch das Ventil abgelassen und dabei bemerkt wie das Ventil einfriert.
Dies lässt sich auch bei einer betätigten Spraydose feststellen, das sich die Dose aufgrund der Expansion der Gase abkühlt.
So kommts zur Vergaservereisung:
Je nach Motordrehzahl und Strömungsgeschwindigkeit der Luft findet im Vergaser eine Abkühlung von ca. 10 bis 20°C statt.
Je mehr die Drosselklappe geschlossen wird, um so mehr wird die Luft abgekühlt. Die in der Luft enthaltenen Feuchtigkeit lagert sich somit an der Drosselklappe und teils auch an der Venturi ab. Es bildet sich Eis.
Bei tiefen Temperaturen ist der Wasserdampfgehalt wesentlich geringer, als bei hohen, wesshalb es im Winter seltener Vergaservereisungen gibt als bei Temperaturen um die 10 bis 20°C.
Gerade Frühjahr und Herbst sind Zeiten, die prädestiniert sind aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit für Vergaservereisungen.
Fall Alpenpinzi:
Wie schon gesagt, ganz sicher kann ich es nicht sagen, jedoch vermuten.
Da du Temperaturen von -15°C hattest, war der Vergaser schon entsprechend kalt, jedoch reichte die Luftfeuchtigkeit nicht aus zum kondensieren. Zusätzlich bist du damit noch mit Volllast die "Gotthardrampe" hochgefahren, also weiter kein Grund zur Vergaservereisung.
In Strassentunnels sind meist sehr milde Temperaturen anzutreffen bei hoher Luftfeuchtigkeit. Die Luftfeuchtigkeit stammt meist von den Fahrzeugen, die bei Regenwetter Wasser in die Röhre transportieren, auch stammt ein Teil aus den Auspuffrohren. Auch die geologischen Verhältnisse haben Einfluss.
Zurück zum Vergaser, dieser fror ein wahrscheinlich aufrund der hohen Luftfeuchtigkeit, welche bei +8°C anzutreffen ist ein. Auch das er vorhin bei Temperaturen von -15°C betrieben worden war, wirkte sicherlich fördernd aus. Zudem ist der Gotthardtunnel gerademal um 100m steigend auf 17km. Also hast du den Motor im Teillastbereich betrieben und die Drosselklappe dementsprechend fast geschlossen gehabt.
Fall Baronin:
Drosselklappe eingefroren.
Fall FC7474
Da ich die Vergasermodifikation der Tropenversion nicht kenne, möchte ich hier auch keine nähere Aussage machen.
Jedoch weist das Nasskalte Wetter doch auf eine Vergaservereisung hin. Das bei Geländefahrten selten eine Vergaservereisung auftritt, liegt daran, dass meist mit sehr schnell ändernden Lastwechseln gefahren wird.
Hast du schon einmal nach dem Oktober getankt? Das du auch Winterkraftstoff im Tank hast?
Gruss Marco