Ist es die Zündung oder die Ventile oder die Vergaser,...usw

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lovepons
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Ist es die Zündung oder die Ventile oder die Vergaser,...usw

Beitrag von lovepons »

Ich wollte mal wissen ob jemand eine Idee hat betreffend meinem 1982 Pinzgauer der irgendwie ein kleines Problem hat. Bis jetzt habe ich noch nichts überprüft also könnte das Problem überall sein oder vielleicht kann jemand mir gezielt weiterhelfen.
Morgens beim starten geht alles reibungslos. Springt gut an, jetzt wenn es kalt ist mit Choke natürlich. Ich lasse diesen Pinz dann auch immer ungefähr 5 Minuten laufen bevor ich damit fahre. Dann taucht fast immer sofort mein Problem auf. Solange ich in kleinen Umdrehungen bin scheint er zu stottern (4-5 mal) und es gibt mehrmals einen leisen und dumpfen Knall im Auspuff. Dies nur solange ich in kleineren Drehzahlen bin, sobald ich auf höhere Drehzahlen bin (geschätzt um die 2.000) hört es damit auf. Mir scheint es daß irgendwie unverbrantes Benzin in den Auspuff kommt und dort verbrennt (dumpfer Knall => es erschreckt aber keiner auf der Strasse - ist halt dumpf und leise) sobald dies geschehen ist, habe ich den Eindruck daß die Druckwelle wieder in den Motor reinkommt und dort fast den Motor erwürgt. Ventil Problem, Zündung und/oder Vergaser??? Keine Idee. Jedoch, in den ganz unteren Drehzahlen läuft er sauber und ruhig und zündet auf alle Kerzen - irgendwie nur zwischen 1.500 und 2.000 Drehzahlen macht er es. Genauso wenn ich hochschalte. Jedesmal wenn ich einen grösseren Gang nehme, gehen die Drehzahlen herunter und dann macht er wieder dasselbe, sich verschlucken, fast abwürgen jedesmal wenn es diese leise und dumpfe Knälle gibt. Das alles dann bis zum 5ten Gang hoch. Wenn nachher der Pinzgauer Motor schön warm ist, macht er es fast nicht mehr - also anstatt 4-5 mal nur 2-3 mal und auch weniger starck. z. B. im 5ten Gang bei 70 km/h und schneller gibt es kein Problem aber bei 65 km/h macht er es. Dann, aber wenn der Motor schön warm ist, dann läuft der Leerlauf viel zu schnell.
Hat jemand schon so etwas gehabt??

MfG

Jacques
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Stef@n
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Beitrag von Stef@n »

Hi Jacques,

mein erster Ansatz wären die Unterbrecherkontakte (so du noch keine Pertronix o.ä. drin hast) bzw. der Zündzeitpunkt (Verteiler lose?).
Weitere Ansätz: Vergaser lose, Chokezug lose oder Ventilspiel zu knapp...
Gruß

Stefan
Blackypinzi
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Beitrag von Blackypinzi »

Er hat ja ne Pertronix
Vergaser lose hat andere Symptome

klingt eher nach Backfire ,welches im kalten Zustand durchaus nicht unüblich ist,aber nach 5 min warmlaufen?
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Stef@n
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Beitrag von Stef@n »

Blackypinzi hat geschrieben:Er hat ja ne Pertronix
Vergaser lose hat andere Symptome
Hat eine Pertronix? Dann Verteiler oder Pertronix lose?
Vergaser lose => zu mager => patscht (so war mal mein Gedanke)
Gruß

Stefan
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gunnar
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Beitrag von gunnar »

Klingt für mich nach kondensierendem Sprit an den Wänden der Saugkrümmer.

-wenn der Motor langsam läuft ist der Kühlstrom niedrig dh. der Krümmer ist nicht kalt genug damit der Treibstoff kondensiert bzw es kommt genug warme luft durch die Vorwärmung daher

-zwischen 1500 und 2500 ist das Gemisch gerade mager genug bzw der krümmer kalt genug um zu kondensieren

-bei höherer Drehzahl ist das Gemisch so fett das alles läuft wie normal

nach einiger Zeit ist die Vorwärmung hoch genug dass fast keine Kondensation mehr auftritt

nur so eine Schätzung
Blackypinzi
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Beitrag von Blackypinzi »

Verteiler lose oder Befestigungsschraube ausgerissen könnte auch sein
wenn der vergaser lose ist und Fehlluft zieht gibt es aber nicht dieses Backfire
lovepons
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Beitrag von lovepons »

Hola Leute, das geht aber schnell mit Euch => herzlichen Dank.
Ja Stef@n, ich habe eine Pertronix eingebaut.
Verteiler lose - könnte sein - wegen der Pertronix Einbau. Da werde ich mal nachsehen. Aber wieso läuft er schön rund am Anfang von den Drehzahlen und ebenfalls ganz am Ende aber irgendwie nicht am Ende des 2ten drittel. Und wieso läuft er schön rund und sauber im Leerlauf am Anfang aber nach +/- 20 Km ist der Leerlauf so verstellt dass er fast mit 1.100 Drehzahlen (geschätzt) läuft. Kann das auch von einem lose Verteiler kommen? Wenn er warm ist und die Drehzahlen sind so hoch ist auch recht schwierig den Rückgang hereinzubekommen.

MfG

Jacques
exilfranke
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Beitrag von exilfranke »

1. Frage: was hat sich verändert, seit die Karre lief. Wo geschraubt? Was verschleisst (ok, ausgeschlossen weil Pertronix)


Überprüfe den festen Sitz der Batterieanschlüsse, das hatte an meine Pinz auch mal Auswirkungen. Bitte nicht fragen warum.


patscht er vorne oder hinten raus? (Ansaugtrakt oder Auspuff)

wenn vorne ggf. Zündung einen Hauch später.

hintenraus: Gemisch ggf. zu fett, Sind die Chokes auch zu wenn der Knopf unten ist?
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Oelfinger
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Beitrag von Oelfinger »

Habe heute dazugelernt! Mach mal folgendes, ist auch gar nicht aufwändig: Wenn der Motor kalt ist anlassen, ein paar wenige Minuten im Leerlauf laufenlassen, dann wasser aus einer dünnen flasche auf die Auspuffkrümmer spritzen.
Mässte überall gleich schnell verdampfen. Macht es dies auf einem Krümmer nicht, bedeutet dies, dass der Zylinder nicht wirklich läuft.
->Zündkabel des betreffenden Zylinders wechseln!

Chance ist sehr gross, dass dann alles wieder OK ist!
Gruss, ölfinger
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Pinzlinger
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normal

Beitrag von Pinzlinger »

Hallo Jaques,

so wie du das schilderst scheint das ein serienmässiger Pinzgauer zu sein ;)

er mag Kälte nicht besonders; patscht wenn er kalt ist gerne in die Vergaser zurück. Man muss halt hier dran denken dass das Fahrzeug 1971 vorgestellt wurde; und da hat der Käfer, Puch 500; oder 2CV wenns kalt war auch mal gepfaucht oder ist sogar abgesoffen wenn mans uebertrieben hat.

Man kann mit den Choke viel machen; nach den start kann man ihn eigentlich fast sofort wieder ein kleines Stücken hineinschieben- sonst säuft er ab... während der Fahrt kann man ihn immer etwas zurücknehmen.

Wichtig ist noch die Vergaservorwärmung; die muss einwandfrei in Ornung sein sonst spinnt das Ding dass es einen die Ansaugrohrdichtungen rausbläst!

Uebrigens Vergaservorwärmung: unter -5Grad und trockenem Wetter kann man sie wieder deaktivieren (ausprobiert) denn dann kann nichts mehr vereisen da kaum Feuchte in der Luft ist...

Viel zu schnell laufen: vielleicht geht der Choke nicht mehr ganz zurück; mach mal den deckel ab und drücke den Hebel in den Anschlag!

Grüsse

Stefan
Haflinger&Pinzgauer&Saurer
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lovepons
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Re: normal

Beitrag von lovepons »

Pinzlinger hat geschrieben:Hallo Jaques,

so wie du das schilderst scheint das ein serienmässiger Pinzgauer zu sein ;)
Danke für Deine Antwort,

Scheint wohl ein standard Pinz zu sein. Dann möchte ich aber den Mechaniker finden der meinen 1975 eingestellt hatte. Dieser lief so sauber, wie ein normaler Pkw. Kein rütteln oder schaukeln und ich musste niemals den Choke ziehen - einfach super. Sparsam war der 1975 auch noch. Ich werde mal am Wochenende eine gründliche Inspektion machen. Wenn ein Pinz so gut eingestellt und laufen kann dann sollte man es doch mit den anderen auch machen können.

MfG

Jacques
lovepons
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Beitrag von lovepons »

Ich habe gestern einen kleinen Test gemacht. Der Tank war fast leer und dann habe ich 61 Litre 98 Oktan (Superbenzin) hineingepumpt. Der Motor war schon warm als ich zur Tankstelle kam. ..... und siehe da, es gibt kein schütteln und oder erwürgen mehr ... in keinem einzigen Gang. Also vom 1sten => 2ten => 3ten => 4ten und 5ten läuft alles sauber. Nix mehr da. Nur bei ungefähr 74 bis 76 kmh im fünften Gang gibt er alle 5 Km einmal einen kleinen Ruck sowie ein turboloch. Natürlich jetzt wo der Motor warm ist, ist der Lehrlauf wieder zu schnell (schwer den "unsynchronisierten" Rückgang herein zu bekommen da zu schnell läuft).
Etwas später, als der Motor wieder kalt war bin ich wieder mit ihm gefahren, am Anfang als der Motor erst kurz warm wurde war der Lehrlauf normal und später na etwa 10 Km war der Lehrlauf wieder zu schnell und die ganze Zeit beim fahren gab es keinen schütteln oder erwürgen (98 Oktan Superbenzin?)
Das würde doch darauf hindeuten dass das Problem bei den Vergasern liegt, oder etwa nicht?

MfG

Jacques
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Pinzlinger
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Oktanzahl

Beitrag von Pinzlinger »

Hallo Jacques,

normalerweise sollte die Oktanzahl keinen Einfluss haben, wenn dann sogar den gegenteiligen.

Die Oktanzahl ist ein vergleichswert für die "zündunwilligkeit" des Kraftstoffes; d.h. wenn du mehr Oktan fährst zündet er schwerer. Wenn du ROZ91 tanken würdest müsste er besser laufen...

rein der Theorie nach

grüsse

Stefan
Haflinger&Pinzgauer&Saurer
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Wullewatz
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Beitrag von Wullewatz »

Könnte es sein, daß die Zündug arg früh steht und/oder das Gemisch zu mager ist?
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tirol_pinzi
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Re: Oktanzahl

Beitrag von tirol_pinzi »

Pinzlinger hat geschrieben:Wenn du ROZ91 tanken würdest müsste er besser laufen...
@ Pinzlinger

Hallo, kann deine Aussage nur bestätigen. Tanke nun nur noch ROZ 91 und mein Pinz ist damit sehr zufrieden... :lol:
schöne Grüße
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a404tg
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Beitrag von a404tg »

Wullewatz hat geschrieben:Könnte es sein, daß die Zündug arg früh steht und/oder das Gemisch zu mager ist?
unterstütze den Eintrag.....
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Baronin
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Beitrag von Baronin »

Vielleicht nur zur Information, bei einer Tour im Hohen Atlas erlebte ich etwas ähnliches. Der Leerlauf ging so hoch, dass ich die dringend benötigte Motorbremse nicht einsetzen konnte.

Vergaservereisung war der Grund. Angehalten, abgewartet und die Luftfilterklappe geschlossen. Damit war der Schaden behoben.

Gruß,
Walter
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uli_2
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Beitrag von uli_2 »

Hallo!

Kann vielleicht auch was dazu beitragen. Ich fahre mit meinem Pinzi jeden Tag zur Arbeit und wenn es kälter wird, habe ich das gleiche Phänomen mit der erhöhten Leerlaufdrehzahl (so ab Temperaturen unter +4 °C). Der Effekt setzt erst nach einigen wenigen Kilometern ein, dauert dann mehrere Kilometer und verschwindet dann wieder. Je nach Temperatur kann sich das Verhalten zeitlich verschieben, bei ganz kalter Witterung unter -5 °C bleibt er komplett aus.

Ich habe dagegen zwei Möglichkeiten ausprobiert:

1. Die Klappe der Luftansaugung dauerhaft auf Warmluft klemmen
2. Frontgrill mit Folie (Sperrholz oder ähnliches) zu 80% abdecken

In beiden Fällen tritt dann der Effekt nicht mehr auf und ein schöner, runder Motorlauf stellt sich ein. Da die beiden Möglichkeiten letzendlich dafür sorgen, daß der Motor schneller warm wird, muß das Phänomen wohl tatsächlich was mit Vergaservereisung oder Spritkondensation zu tun haben.

Ich fahre nur Kurzstrecken, daher weiß ich nicht, wie langstreckentauglich diese beiden Abhilfen sind von wegen Motorüberhitzung. Im Frühjahr sollte man das auch wieder rechtzeitig zurückbauen, sobald die Temperaturen ansteigen.

Zum mal schnell Ausprobieren empfehle ich Variante 1, einfach die Klappe mit einem Kabelbinder fixieren. Den kann man auch schnell wieder entfernen. Die Variante 2 hat den Vorteil, daß das Warmluftgebläse damit auch schneller seinem Namen Ehre macht... :D

Schöne Grüße,
Uli 2
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