Nachdem mein Pinzi mittlerweile so ausschaut...
und das hintere Differential zunehmend laute Geräusche von sich gab dachte ich:
nachschauen kostet ja nix.
Ich hab zwar schon öfter hier gelesen , dass die Geräuschkulisse des Diffs (ohne Allrad) von Pinz zu Pinz variieren kann und zur Standardausrüstung jedes Pinzis gehört, doch war mein Differential im Vergleich zu den bekannten Pinzis in der Gegend doch recht laut.
Und wenn vom Pinz nicht mehr viel da ist, ist der Aufwand überschaubar...
... dachte ich...
Es stellte sich heraus, dass die beiden Lager der Ausgleichwelle (gelbe Pfeile) ca. 0,5 bis 1mm Spiel haben. Beim vorderen Diff konnte ich kein Spiel feststellen.
Da das kein Dauerzustand ist und die Zeit gerade günstig ist, möchte ich das jetzt angehen.
Hat jemand von euch Erfahrung in der Überholung eines Differentials? Worauf muss man besonders achten?
Bin für alle Tipps und Tricks dankbar!
Danke und LG aus Tirol!
PS: ein neues Diff kaufen kann ja jeder
Dateianhänge
hier hat die Welle Spiel
20160214_101604.jpg (38.29 KiB) 4163 mal betrachtet
so schauts aus...
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Ich bin momentan grad am das erste von 5 Diffs am überholen für den Verkauf danach mit Protokoll und Garantie.
Hab mich im laufe des letzten Jahrs massiv schlau gemacht und mir das KnowHow und Material dafür angeschafft.
Ist doch noch eine recht knifflige Sache die ganze Geschichte.
Brauchst sicher eine Presse und ganz wichtig das nötige Pinzgauer Spezialwerkzeug dazu um das Diff überhaupt fachgerecht auseinander nehmen zu können. Eine Paar Abzieher von Kukko natürlich auch noch. Danach musst du es fachtechnisch mit Messuhr usw. Vermessen und einstellen mittels den entsprechenden Einstellscheiben. Und zusammenbauen. Tönt einfach ist es aber nicht Einfach mal so schnell ist das Diff nicht überholt.
Der Tausch der Vierpunktlager ist geschafft...
Hat zwar einiges an Werkzeugbau, Nerven und viel Geduld gekostet, hat sich aber schon mal rentiert. Die Lager soviel Spiel, dass die Kugeln fast von alleine rausgefallen sind...
Doch nun schon die nächste Baustelle: der Ausgleich...
Die Planetenausgleichräder haben sowohl längs als auch quer ziehmlich viel Spiel. Es handelt sich dabei um die neue Ausführung mit Buchse...
Kann mir jemand sagen, wie viel Spiel da normal ist und wie die Einstellung mit den Einstellscheiben funktioniert?
Vielen Dank schon mal für eure Hilfe!
LG aus Tirol!
Ich hoffe du hast nach dem Tausch der 4-Punkt Lager die Trieblinge ordentlich mit dem richtigen Loctite und den entsprechenden Drehmomenten angezogen.
Bezüglich den Planetenrädern.
Da gibt es diverse Masse die du einhalten bzw. teilweise errechnen musst. Mittels Mikrometer ausmessen. Daten stehen im Rep-Handbuch.
Wenn du die neue Ausführung auseinander nimmst musst du die Dehnschraube sicher ersetzen und darfst nicht erneut verwenden.
Wie schon oben geschrieben ist die ganze Diff Einstellung keine einfache Sache und ich würde abraten da nur Teile zu ersetzen ohne das ganze Diff frisch auszumessen, denn auch bei den Trieblingen gibt es Einstellscheiben die überprüft werden müssen. Auch die anderen Einstellscheiben an den Planetenrädern sind zum Teil eingelaufen und sollte alles überprüft und ausgemessen werden. Daher schau in das Rep-Handbuch und lies dich in die Thematik ein. Einfach so Masse bzw. Spiele zu nennen funktioniert nicht.
Danke für deinen Beitrag!
Ja, wir haben den Triebling handbuchkonform wieder zusammengebaut, hat soweit alles sehr gut funktioniert.
Ich bin ganz deiner Meinung, nur Einzelteile ersetzen ohne die Gesamteinstellung neu zu machen halte ich auch für wenig sinnvoll. Auch das Handbuch (ÖBH) weist auch immer auf das paarweise Tauschen von Teilen/Komponenten hin...
Die Räder sehen bei mir alle sehr gut aus, keine Abnutzungserscheinungen odgl.
Wie berichtet waren die Vierpunktlager hinüber und das Längsspiel des Ausgleiches war vorher schon komplett falsch (ca. 1,5-2mm!!!)
Die nächsten Schritte wären nun: 1. Zahnflankenspiel Tellerrad
Nachdem wir die Lager im Lagerflansch getauscht haben, haben wir gestern das Diff wieder zusammengesetzt und das Tragbild mal überprüft => sieht eigentlich sehr gut aus, nur hat des Tellerrad relativ großes Zahnflankenspiel. Nach meinem Verständnis muss also die Distanzscheibe im Lagerflansch getauscht werden => Triebling näher an das Tellerrad => FRAGE: kann man die Stärke der Scheibe bemessen/berechnen, oder muss man das probieren?
Das bedeutet nämlich wieder die Lagerflansche zerlegen, Vierpunktlager ausbauen und Scheibe durch eine dünnere ersetzen, zusammenbauen, Zahnflankenspiel messen, Tragbild kontrollieren ...
2. Längsausgleich einstellen
Um das Flankenspiel zwischen Ausgleichkegelrad und Planetenrad einzustellen, werden die Distanzscheiben vor dem Ausgleichkegelrad mit einer Strärke gewählt, dass das Flankenspiel lt. Rep-Handbuch passt (glaube 0,13-0,3mm?)
Da die Planetenräder in der neuen Version auf einer Buchse gelagert sind (die lt. Rep-Handbuch erhöhtes Spiel hat, um eine bessere Schmierung zu erreichen) stellt sich die Frage, welches Spiel die Planetenräder axial und normal haben dürfen. Im Rep-Handbuch hab ich dazu nichts gefunden... Für mein Gefühl ist das Spiel jedoch deutlich zu viel. Das Längsspiel dürfte dabei nicht das Problem sein, lt. Handbuch sind die Planetenräder bei Messung des Zahnflankenspiels nach aussen zu ziehen (das was im Betrieb die Fliehkraft macht???). Meine "eiern" jedoch, lassen sich um die Achse etwas kippen, drum glaube ich, dass die Buchse verschlissen ist...
3. Längsspiel Ausgleichwelle einstellen
Nachdem das alles eingestellt ist, wäre dann noch das Längsspiel des Ausgleichs (zwischen den Lagerflanschen) richtig einzustellen. Bei mir beträgt das derzeit ca. 1,5mm, wird sich aber durch die Einstellungen der Zahnflankenspiele der Tellerräder und der Planetenräder noch verändern. Das zulässige Spiel beträgt lt. Handbuch 0,05-0,1mm (vermutlich zur Kompensation von Wärmeausdehnungen???) und kann gemessen werden, wenn die Zahnflankenspiele erstmal richtig eingestellt werden...
Das wäre grob mein Fahrplan für die nächsten Tage...
Das klingt zwar alles recht einfach und logisch, aber wie du schon angemerkt hast, gibts sehr viele Variablen und div. Einstellmöglichkeiten...
Habe ich da irgendwo einen groben Schnitzer drin oder kannst du mir noch einen nützlichen Tipp geben?
Vielleicht kann mir jemand einen Tipp zur Einstellung des Diffs geben.
Wir haben die Stärke der Einstellscheiben bei den Trieblingen mit beiden Methoden gem. Schweizer Rep-Handbuch überprüft, nachdem wir ein Zahnflankenspiel am Tellerrad von ca. 0,4 bzw. 0,6mm festgestellt haben. Die Scheiben verbauten Scheiben scheinen zumindest rechnerisch zu passen, auch das Tragbild ist für mein Dafürhalten in Ordnung.
Um das Zahnflankenspiel zu reduzieren, müsste ich dünnere Scheiben einbauen, damit der Triebling näher zum Tellerrad rückt und dann wieder das Tragbild prüfen. Ich habe das mal mit anderen Scheiben aus einem Schlacht-Diff probiert => Zahnflankenspiel wurde deutlich besser (ca. 0,15mm) dafür wurde das Tragbild etwas schlechter.
Das Handbuch ist immerhin so ehrlich und sagt, dass das Optimum selten erreicht wird.
Und damit komme ich zu meiner Frage: Soll eher das Tragbild passen oder lieber das Zahnflankenspiel klein sein?
Gibt's ein Update zu deinem Differential?
Ich würde mich über eine ausführliche Doku freuen.
Und auch gleich meine erste Frage vorab: Kann ich das Diff bedenkenlos öffnen und prüfen (Spiel, optischer Zustand der Zahnräder, Tragbild, etc.), oder besteht hier, nur durch das abheben der oberen Gehäusehälfte, bereits das Risiko, dass ich etwas verstelle und das Ganze noch schlimmer mache?
Hintergrund meiner Frage: ich will anhand des Zustands und damit verbunden Maßnahmen feststellen, ob ich mich da selbst rantraue, oder ob ich es außer Haus gebe.
Kann auch sein, dass das eine blöde Frage ist, ich muss zugeben ich habe mich noch nicht im Detail in das Diff-Thema eingelesen.
Danke, und schöne Grüße aus dem Waldviertel!
Du kannst die obere Hälfte vom Differenzial bedenkenlos abnehmen. Du verstellst dir nicht's. Einfach die Halteringe sorgfältig abbauen. Aber Achtung wenn du das Differenzial auseinander nimmst, findest du bei einem das seit langer Zeit in Betrieb ist immer etwas zu tun =) Danach kannst fast nicht mehr mit gutem Gewissen einbauen ^^
Die ausführliche Doku findest du übrigens Werksseitig bereits im Rep-Handbuch.
Aber wie ich Max oben schon geschrieben habe, einfach so aufmachen und gerade sehen wies dem Diff geht funktioniert leider nicht. Klar siehst du wie die Räder aussehen aber da sind noch viele weitere Punkte.
Ist doch noch eine recht knifflige Sache die ganze Geschichte.
Brauchst sicher eine Presse und ganz wichtig das nötige Pinzgauer Spezialwerkzeug dazu um das Diff überhaupt fachgerecht auseinander nehmen zu können. Eine Paar Abzieher von Kukko natürlich auch noch. Danach musst du es fachtechnisch mit Messuhr usw. Vermessen und einstellen mittels den entsprechenden Einstellscheiben. Und zusammenbauen. Tönt einfach ist es aber nicht Einfach mal so schnell ist das Diff nicht überholt.
Anbei mal der Link z.b zum Revisionsprotokoll des überholten Diff's, dass bei mir im Verkauf steht nach der Revision: http://pinzgauer-techshop.ch/daten%20we ... n_9524.pdf
Dann siehst du wie viele Parameter bei einer korrekten Revision sicher beachtet werden müssen.
Danke für deine Antwort.
Dass das Ganze keine Aktion ist die man an einem Abend so nebenbei macht ist mir bewusst. Ist auch deutlich herausgekommen wenn man den thread oben verfolgt.
Bei meinem Projekt liegt der Fokus ganz klar auf Lernen und Verstehen. Daher werde ich zumindest mal reinschauen.
Option a) Alles gut. Dann baue ich den Deckel wieder drauf und füll frisches Öl rein, putz das Ding optisch etwas auf und freue mich.
Option b) es gibt ein paar Kleinigkeiten zu tun die ich mit Forumshilfe hinbekomme.
Option c) das Diff muss komplett Überarbeitet und Eingestellt werde. Dann werde ich mir wohl extern Hilfe suchen müssen. Im Idealfall irgendwo, wo ich selbst mithelfen kann, zwecks Lerneffekt.
, dass die Geräuschkulisse des Diffs (ohne Allrad) von Pinz zu Pinz variieren kann und zur Standardausrüstung jedes Pinzis gehört, doch war mein Differential im Vergleich zu den bekannten Pinzis in der Gegend doch recht laut.
Einfach mal so schnell ist das Diff nicht überholt.
