Rumänien

Touren und Reiseberichte aus dem europäischen Ausland

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Peter Lustig
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Rumänien

Beitrag von Peter Lustig »

Wer sich für dieses wunderschöne Land interessiert, dem lege ich die folgende Internetadresse sehr ans Herz; www.karpatenwilli.com
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Stef@n
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Beitrag von Stef@n »

Hallo Forum,

jaja, der gute Karpatenwilli... :wink: War Ende der '90er dreimal mit einem Hilfskonvoi in Rumänien. Ich kann dem Peter nur zustimmen, ein Traum, dieses Land! Für Landschaftsfans ein Muss, nette, hilfsbereite Menschen, interessante Geschichte und viiiieeeeeeeeeeel Natur pur!
Fahrt da hin, es lohnt sich! Ich hab's mit dem Pinz ernsthaft vor...
Ziel wird unter anderem das Wassertal in den nördlichen Karpaten sein. Und noch einige Bekannte, zu denen ich seit der Hilfskonvoi-Zeit regelmäßigen Kontakt habe...
Gruß

Stefan
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lralfi
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Beitrag von lralfi »

Rumänien käme für mich in diesem Sommer in Frage ? Die Informationsbeschaffung st etwas schwierig. Ich weiss nicht so recht, wo ich anfangen soll ?
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Stef@n
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Beitrag von Stef@n »

Ich weiss nicht so recht, wo ich anfangen soll ?
Zwei Gute Adressen:

- der von Peter genannte Karpatenwilli
- der Peter selber! :wink:

Viel Spaß, Ralf, du wirst es nicht bereuen! Hab's auch in Planung... Wobei ich in dem Fall eher der Frei-drauf-los-Fahrer sein werd'!
Gruß

Stefan
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lralfi
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Beitrag von lralfi »

Gibbet auch Fotos !
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eniac
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Beitrag von eniac »

Peter hat mir eine CD bit Bildern und Text geschickt. Bin gerade dabei
eine PDF Datei zu erstellen.
Dauert nur noch ein bischen, weil wenig Zeit immo. Hoffe aber es am
WE fertig zu bekommen
Grüße

derStefan
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Peter Lustig
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Bericht

Beitrag von Peter Lustig »

Lieber Stefan,
habe da schon etwas Magengrummen bei dem Gedanken, dass du nun mit meinen ganzen "Kraut- und Rüben-Daten" sitzt und sie mühsam in eine Form (PDF) bringen musst. Habe es nicht besser hinbekommen. Aber auch ich bin lernfähig und bis zum nächsten Mal verspreche ich Besserung. Sage dir jetzt schon mal ein ganz dickes Dankeschön. Vielleicht kann ich es ja mal wieder ausgleichen... Vor allem mach dir kein Stress, denn ob der Bericht heute oder in 3 Wochen zu lesen ist, "macht den Kohl auch nicht fett". In diesem Sinne einen herzlichen Gruß vom Peter
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eniac
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Beitrag von eniac »

Ach Peter .....

Mach dir keine Gedanken. Wenn ich ein Problem damit hätte, hätte ich dir das nicht angeboten. :wink: :D OK!?
Grüße

derStefan
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eniac
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Beitrag von eniac »

SO.

Hier die PDF mit dem Reisebericht ....

http://www.fem-siegen.de/pinz/pl/rpl.pdf

9MB
Grüße

derStefan
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PI 712
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Beitrag von PI 712 »

Hallo Peter,
Wirklich schöne Bilder!
(so hat sich Deine Reise auch für uns gelohnt ! ;-)
kleine Frage am Rande,
wie geht das in Rumenien sprachlich? Rumänisch, Hände und Füße ... ?
Grüße
Daniel
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Stef@n
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Beitrag von Stef@n »

Hallo Daniel,
Rumänisch
Du kannst's auch mit ungarisch (vor allem im Westteil), deutsch (Karpatenbecken/Südwesten), russisch (überall), englisch (große Städte) versuchen.
Hände und Füße ...
Oder so... :wink:
Gruß

Stefan
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Peter Lustig
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Beitrag von Peter Lustig »

Nachtrag zum Reisebericht :

RUMÄNIEN, eine Zeitreise in die Vergangenheit!

Bis vor wenigen Jahren, war Rumänien für mich ein Land mit "sieben Siegeln". Hatte von Dracula, Kurruption und rumänischer Mafia gehört - ein gefährliches Reiseland, wo es nicht viel zu entdecken gibt. Lassen wir die Kurruption und die Mafia beiseite (die gibt es wohl tatsächlich), dann stimmen die vielen Vorurteile nicht! Rumänien ist garantiert eines der spannensden europäischen Reiseländer überhaupt. Man reist auf dem Lande so sicher wie in "Abrahams Schoß"! Die Menschen sind freundlich, hilfsbereit und zurückhaltend. Bei den Zigeunern kann es zu aufdringlichen Verhalten kommen. Wenn man die unverkennbare Armut sieht, auch verständlich. Betteln gehört hier mit zum täglichen Überlebens-
training, leider! In den Städten ist, wie überall auf der Welt, die übliche Vorsicht geboten - nicht mehr und nicht weniger..



Die Anfahrt nach Rumänien kann man frei gestalten; Autobahn vom Heimatort aus,weiter über Österreich und Ungarn direkt bis zur rumänischen Grenze - oder, man geht es von Anfang an ganz stressfrei an und fährt über Tschechei, Slowakei und Ungarn bis Rumänien (evt. sogar über die Ukraine - keine Visumspflicht mehr! - anstatt Ungarn). Ich bevorzuge die stressfreie Variante. Es gibt unterwegs so viel zu sehen, schade um die vertane Zeit auf der Autobahn. So schön wie die Länder bis zur rumänischen Grenze auch sind - wenn ich die Grenze überschritten habe und auf rumänischen Boden stehe, dann geht mir das Herz auf! Schon direkt hinter der Grenze tickt die Uhr völlig anders. Pferde- und Ochsengespanne, anstatt Trecker und Autos. Schlaglöcher so weit das Auge reicht. Seitenstraßen sind nicht asphaltiert, entweder staubt es unerträglich oder der Regen sorgt für die abenteuerlichsten Passagen. Furten ist ganz normal, auch in größeren Ortschaften fehlen oft Brücken.

In den Dörfern nisten meist etliche Storchenpaare, Enten sind mit ihren Kücken unterwegs. Überall stehen Brunnen, eine zentrale Wasserversorgung gibt es nicht. Lachende und winkende Kinder in den Dörfern, freundlich grüßende Feldarbeiter, scheu blickende Hirten in den einsamen Gegenden. Es herrscht kein Gedränge, eine fröhliche Gelassenheit liegt über dem Ganzen. Auch die seit Tagen völlig durchnässten Hirten lachen uns freundlich an. Nass bis auf die Haut - aber welch Lebensfreude geht doch von ihnen aus! Auffallend sind auch die kleinen Gruppen von sich unterhaltenden Menschen, hier hat man noch Zeit für Begegnung und Austausch. Keiner ist gestresst, trotz der harten Lebensumstände. Oft sehen wir ein altes Ehepaar mit ein- zwei Kühen. Die Kuh ist ihr ganzer Besitz und ihr ganzer Stolz. Oft hüten sie das Tier gemeinsam. Ein eigenes Feld besitzen sie nicht. Man könnte das Tier auch anpflocken oder einer alleine könnte die Hütearbeit übernehmen. Aber nein, das Zusammensein ist hier wichtig. Oft schläft der eine und der andere wacht. Oder Muttern schält die Kartoffeln für´s Mittagessen, wärend ihr "Gustav" nach dem Rechten schaut.

Als Auswirkung des ehemals kommunistischen Regimes mit den riesigen, staatlichen Kolchosen, gibt es kaum eingezäunte Felder. Es liegen unendliche Weiten vor einem - bis zum Horizont oft kein Zaun, kein Haus, kein Dorf in Sicht. Mal mit, mal ohne Weg und Steg. Nur Hirten ziehen mit ihren Tieren durch die Weite der Landschaft.Es gibt gemischte Herden mit Kühen, Büffeln und Pferden, dann natürlich der klassische Schafhirte, seltener sieht man aber auch Schweine- und Gänsehirten. Aufgrund der dünnen Besiedelung findet man naturgemäß eine überwältigende Vielfalt an Flora und Fauna. Man muss das vielstimmige Zwitschern selbst erlebt haben, um zu verstehen, dass das Vogelgezwitscher im deutschen Stadtpark nur ein magerer Abklatsch von wirklicher Vielfalt ist. Um es Vorweg zu nehmen; Bären und Wölfe habe wir nicht gesehen. Ein Fernsehfilm zeigte aber vor kurzem, dass in Brasov nachts nicht nur der "Bär los ist", sondern auch Wölfe dort auf Nahrungssuche gehen. Deutsche Freunde hatten allerdings auch in der freien Wildbahn Begegnungen der unheimlichen Art. Gerade diese unendlichen Flächen, Wälder und Gebirge laden zum echten Abenteuer-Urlaub ein. Und kein Mensch findet es komisch oder gar befremdlich, wenn man dort seinen eigenen Weg "quer feldein" sucht. Die Einheimischen machen es notgedrungen genau so. Es wird dort gefahren, wo es ein Durchkommen gibt. Wenn die Piste nicht mehr befahrbar ist, dann wird daneben und dann wieder daneben eine neue Piste aufgemacht.Was ich hier dürftig zu beschreiben versuche, bezieht sich natürlich nicht auf die dichter besiedelten Gegenden und auf die Einzugsgebiete der Großstädte! Zudem ist Rumänien sehr vielfältig. Mittelgebirge bis Hochgebirge, weite Ebenen und in sich stetig verändernde Landschaften machen den Reiz des Reisens und Entdeckens in diesem Land aus... Für die ersten Reisen reicht, meiner Meinung nach, ein Studium der Karten mit grober Streckenfestlegung aus. Das Auge und das Entdeckerherz zeigt einem schon die richtigen Pisten. Ein wichtiger Tipp am Rande: Die Pisten fangen fast immer in den Dörfern an. Der Bauer fährt nicht erst entlang der Landstraße um irgendwo hin zu kommen, sondern nimmt den kürzesten Weg; also vom Dorf aus. Das heisst, dass man, auf der Suche nach einer spannenden Strecke, nicht dumpf durch die Dörfer hindurch fahren kann. Man muss, auch wenn es erstmal ungewohnt ist, die kleinsten Gassen ins Dorf hineinfahren und erkunden, ob sie irgendwie weiterführen. Ein vielgereister Rumänienfahrer sagte mal zu mir: "Den Einstieg in eine gute Piste zu finden ist das Schwerste". Ich habe ihn bei der Suche beobachtet und mir seine Worte sehr gut gemerkt! Dass man, auch in Rumänien, das Abenteuer nicht entlang der asphaltierten Durchgangsstrassen mit den wahnwitzigen Autofahrern (vor allem LKW-Fahrer scheinen 8 Leben - oder 20 auf dem Gewissen - zu haben) findet, sei nur der Ordnung halber erwähnt...

Ein paar Daten, die vielleicht hilfreich sein können:

1. Benzin/Diesel: kostet dort nur unwesentlich weniger als bei uns. Tankstellen sind in allen größeren Städten vorhanden, auf dem Lande aber kaum zu finden. Man muss im Notfall fragen. Wir hatten 80 l Ersatz dabei (und auch benötigt) und haben immer bei jeder sich bietenden Gelegenheit aufgefüllt. Wer sich eher an die Landstraßen hält, kommt auch mit 20-40 l Ersatz aus.

2. Gelände: Im Gelände geht es hier richtig zur Sache und dann meint man, dass der Tank ein Leck hat. Der PINZ ist hier so richtig in seinem Element,aber gegen die allgegenwärtigen Pferdefuhrwerke hat er keine Chance!!! Also merke: Weil vor mir ein Pferdewagen durchgefahren ist, heißt das noch lange nicht, dass der Boden auch einen PINZ trägt. Ich weiß warum ich das schreibe...Fahren kann man überall, auch dort, wo in Deutschland längst der Bundesgrenzschutz eingesetzt werden würde.

2. Sicherheit: auf dem Lande und in der Wildniss kein Problem. Vorsicht in den Städten und in den sog. Zigeunerdörfern. Letztere sind immer ohne Anzuhalten zu passieren. Beim Campen in freier Wildbahn immer alle Utensilien verstauen - also nichts lose herum liegen lassen. (Schuhe etc. könnten am nächsten Morgen verschwunden sein).

3. Verpflegung: Es gibt immer kleine Lädchen mit Produkten von Nestle + Co. In den Städten Supermärkte mit Weststandard. Gute Einkaufsmöglichkeiten bei "fliegenden Händlern" am Straßenrand, aber auch nur in der Nähe von Städten oder Durchfahrtsstraßen. Die normalen Lebensmittel (Brot, Gemüse, Käse, Marmelade etc.) sind sehr günstig. Wasserkanister (60 l für zwei Personen) füllen wir an Brunnen auf. Alkohol: Bier hat wenig "Umdrehungen" und ist recht teuer. URSUS schmeckt ganz gut. Wein eher schwierig zu beurteilen, oft sehr süß. Schnaps + Co. eher gewöhnungsbedürftig, bin aber noch nicht blind geworden.

4. Unterkunft: Zimmer gibt es sicher irgendwo/irgendwie in den Städten. Habe allerdings nie entsprechende Angebote gesehen. Hotels auch nur in größeren Städten, dazu kann ich nichts sagen. In einigen Gegenden gibt es vereinzelte Campingplätze - Betonung liegt auf einzelne... Freies Campen ist dafür überall problemlos möglich. Anmerkung: Auch in den entlegendsten Gegenden kann plötzlich ein Hirte oder Feldarbeiter auftauchen - die sind immer freundlich, hilfsbereit und eher schüchtern...

5. Kontakt zur Bevölkerung: Aufgrund mangelnder Sprachkenntnisse schwierig. Man trifft aber auch auf Rumänen (in Städten oder auch mal an einer Tankstelle) die deutsch sprechen. Hier lohnt es sich nach näheren Informationen zu landschaftlichen Besonderheiten etc. nachzufragen. Polizeikontrollen sind gang und gäbe, laufen aber immer korrekt ab. Meist interessiert der PINZ mehr als die Papiere (die sie sowieso nicht lesen können). Achtung: soweit ich mich entsinne: 0 Promille! Vorteilhaft ist, wenn man eine Zigarette anbieten kann (lohnt sich auch als Nichtraucher welche mit zu nehmen). Das gilt auch bei Hirten oder anderen Begegnungen in der "Wildniss". Wenn man von sich aus grüßt, wird meist zögerlich zurückgegrüßt. Das Auftauchen eines so fremden Vehicles muss erstmal zugeordnet werden (Freund oder Feind?) - das dauert ein bisschen.


Einige Daten zum Vergleich:

Bevölkerungsdichte pr. km²: Deutschland: 240. Rumänien: 100. Polen: 130. Ungarn: 110.
Autos pr. 1000 Einwohner: Deutschland: 520. Rumänien: 140. Polen: 260. Ungarn: 240.
Internet: Deutschland: 320. Rumänien: 20. Polen: 170. Ungarn: 190.

Zu den Bildern möchte ich noch sagen, dass meine Frau und ich alleine unterwegs waren und an den vielen abenteuerlichen Passagen somit keine Möglichkeit hatten uns selbst zu fotografieren. Was auf den Bildern wie ein friedlicher Urlaub für Frührentner ausschaut, war z.T. Fahren am Limit. Mit dem PINZ war das auch alles im Alleingang machbar - ohne PINZ wäre es sehr unklug ohne Begleitfahrzeug los zu fahren... Ohne Grundausrüstung mit Seilzug, Sandbleche, Spaten, Wagenheber etc. sollte auch ein PINZ nicht auf die Reise geschickt werden. Im Übrigen bitte ich die teilweise mangelhafte Qualität der Bilder zu entschuldigen, es waren meine ersten Versuche mit der digitalen Fotografie.

Mögen die Bilder eine kleine Vorstellung davon geben, was ich mit Worten nicht ausdrücken kann:

http://www.fem-siegen.de/pinz/pl/rpl.pdf
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Bluepinz
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Beitrag von Bluepinz »

hi leute

ist rumänien für jemanden von euch im sommer ein thema? ich hätte starkes interesse zwischen 16.7. und 7.8. da mal vorbeizuschauen.

grüsse ins forum
fabian
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lralfi
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Beitrag von lralfi »

Evtl. ??? Kann es noch nicht genau sagen ?
If nothing breaks, it's not a real trip !
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